Aletschgletscher im Sommer Pro Natura Zentrum Aletsch

Aletschgletscher

Ein Phänomen der Superlative - 20 Kilometer lang, eine Fläche von 78 km2 gross, ein Volumen von 11 km3 - der Grosse Aletschgletscher, der längste Gletscher der Alpen.

Sein Ursprung liegt in der rund 4000 m hoch gelegenen Jungfrau-Region und bildet das Herz des UNESCO-Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Drei mächtige Firnfelder, das Grosse Aletschfirn, das Jungfraufirn und das Ewigschneefäld, fliessen gemeinsam mit dem viel kleineren Grüneggfirn beim Konkordiaplatz zusammen. Hier entsteht der Grosse Aletschgletscher. Am sechs Quadratkilometer grossen Konkordiaplatz beträgt die Eisdicke rund 800 Meter. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Metern pro Jahr fliesst der Gletscher an dieser Stelle in Richtung Rhonetal weiter.

In tausenden von Jahren hat der Gletscher eine einzigartige Landschaft geformt. Unter dem enormen Druck des Eises werden noch heute Felsen abgeschliffen, Täler geformt und beim Abschmelzen des Eises neue Lebensräume freigegeben.

Sukzession - Eine Abfolge von Pflanzengesellschaften

Auf diesen zunächst vollkommen unbewachsenen Gletschervorfeldern vollzieht sich in wenigen Jahrzehnten eine erstaunliche Entwicklung. Erste Moose und weitere Pionierpflanzen, wie der Bewimperte Steinbrech oder das Alpen-Leinkraut, besiedeln das scheinbar lebensfeindliche Substrat schon nach wenigen Jahren. Später gesellen sich weitere krautige Pflanzen hinzu, bis nach rund 30 Jahren erste Bäume und Sträucher zu finden sind. Der von Arven dominierte Aletschwald bildet in dieser Abfolge von Pflanzengemeinschaften eine Art Endstadium.

Berghauswurz und andere Pionierpflanzen am Rande des Aletschgletschers Pro Natura Zentrum Aletsch
Berg-Hauswurz: Eine der Pionierpflanzen im Gletschervorfeld.

Der Aletschgletscher im Treibhaus der Erde

Mit einem jährlichen Längenverlust von bis zu 50 Metern war der Grosse Aletschgletscher in den vergangenen Jahren jeweils besonders stark von der Abschmelzung betroffen. Natürlich ist er mit seinen 20 Kilometern immer noch der längste Eisstrom der Alpen. Doch die rasante Abschmelzung gibt vor allem jenen Leuten zu denken, die sich tagtäglich mit dem Eisriesen beschäftigen. Die einheimischen Bergführer mussten in den vergangenen Jahren einen neuen Zugang zum Gletscher suchen, da der alte Weg wegen der starken Abschmelzung nicht mehr begangen werden konnte.

Wohl gerade wegen der Vergänglichkeit des Gletschers, gehört eine vom Bergführer begleitete Tour über den Gletscher sicher zum Eindrücklichsten, was man in der Aletschregion erleben kann. Diese führt an mächtigen, türkisblau strahlenden Spalten oder metertiefen Spüllöchern vorbei, in denen das oberflächlich schmelzende Wasser unter lautem Gurgeln verschwindet. Buchen Sie noch heute eine Gletschertour mit uns.

Aletschgletscher im Sommer Pro Natura Zentrum Aletsch
Eis soweit das Auge reicht: Der mächtigste Eisstrom der Alpen.